Nachdem Red Bull bereits in Miami schwächelte und Lando Norris’ ersten Formel 1-Sieg ermöglichte, wirkte das österreichische Team auch bei den Freitagstrainings in Imola nicht allzu überzeugend. Übers Wochenende verbesserten sich Max Verstappen und sein Team stetig, sodass sie schlussendlich in einem engen Duell mit Norris im Mclaren den fünften Saisonsieg einfahren konnten.
Red Bull und Mclaren auf Augenhöhe
Für Verstappen reichte es nur zur Pole Position, da er durch Nico Hülkenberg Windschatten auf der Start-/Zielgeraden erhielt, der ihm etwa zwei Zehntelsekunden eingebracht hatte. Ohne diesen Windschatten wären beide Mclaren schneller gewesen. Doch auch bei Mclaren war nicht alles optimal. So hielt Oscar Piastri im Qualifying Kevin Magnussen auf, wodurch er 3 Plätze strafversetzt wurde und von Platz 5 statt von Platz 2 aus ins Rennen ging. Einer der Profiteure war Norris, der somit neben Verstappen startete.
In den ersten Runden konnte Verstappen einen ordentlichen Vorsprung rausfahren. Es schien lange, als könnte Red Bull ohne jegliche Mühe dem nächsten Erfolg entgegenfahren, doch im zweiten Stint machte sich bemerkbar, dass Verstappen mit dem harten Reifen Probleme hatte, sodass Norris binnen kürzester Zeit den Rückstand von über 7 Sekunden zufahren konnte. Am Ende war Norris im Sekundenfenster von Verstappen, doch es reichte nicht für eine Attacke auf den amtierenden Meister. Einige Probleme des Wochenendes konnte Red Bull bis zuletzt nicht ausmerzen. So hatte Sergio Perez weniger Trainingszeit, da er im dritten Training in die Mauer abbog, schied bereits im zweiten Qualifying aus und schaffte im Rennen nur den Sprung auf den achten Platz. Piastri fuhr ein insgesamt sehr solides Rennen, welches er auf P4 beendete. In Summe holte Mclaren damit mehr Punkte für die Konstrukteursmeisterschaft als Red Bull.
Ferrari – Gewinner oder Verlierer?
Ein Team, das weiterhin im Windschatten der großen zwei Favoriten fährt, ist Ferrari. Mit Charles Leclerc holt man beim Heimspiel im italienischen Imola einen Podiumsplatz hinter Norris und Verstappen, mit Carlos Sainz P5, wodurch man Piastri ins Ferrari-Sandwich nimmt, doch für den großen Wurf reicht es in Maranello nicht – zumindest noch nicht. In Summe ist Ferrari ein wenig unauffälliger als in den letzten Monaten, doch in Summe tritt das Team weiterhin stark auf. Ein Performance-Abfall wie bei einigen Konkurrenten, die jüngst noch auf Ferrari-Niveau waren, bleibt aus. So tritt beispielsweise Mercedes weiterhin auf der Stelle und holt P6 und P7 sowie die schnellste Runde.
Aston Martin – Verkehrte F1 Welt
Bei Aston Martin gerät häufig Lance Stroll in die Kritik. An diesem Wochenende in Imola war es jedoch Fernando Alonso, dessen Leistung zu wünschen übrig ließen. Der Spanier beschädigte sein Fahrzeug im dritten Training, startete nach einem schwachen Qualifying aus der Box und beendete das Rennen auf dem 19. Platz.
Stroll hingegen holte nach einem durchwachsenen Qualifying, das zeigte, dass der Aston Martin in Imola nicht zu den Top-Favoriten gehörte, den neunten Platz im Rennen und sicherte immerhin zwei Punkte für den britischen Hersteller, dessen Formkurve nach unten zeigt. Nachdem Aston Martin Mitte April wie das F1 Team mit der besten Entwicklung wirkte, tut sich das Team aktuell schwer, wieder an die letzten 18 Monate anzuknüpfen.
Dennoch holte Aston Martin einen Punkte mehr Yuki Tsunoda für die Racing Bulls, die sich langsam aber sicher zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten für Aston Martin entwickeln, auch wenn die Rennpace noch nicht ganz für die Top 5-Teams genügt. Im Qualifying konnte Tsunoda sogar Hamilton besiegen.
4 Teams gehen leer aus
Haas schrammte nur knapp an den Punkterängen vorbei. Nico Hülkenberg, der bald für das Formel 1-Team von Audi fahren wird, beendete das Rennen auf dem elften Platz, Kevin Magnussen landete auf P12. Die Alpine konnten im Qualifying vereinzelte Ausrufezeichen setzen, doch im Rennen ging es nur auf die Plätze 14 (Esteban Ocon) und 16 (Pierre Gasly) – nach dem ersten Punkt in Miami dürfte das wieder eine kleine Ernüchterung für das französische Team sein. Sauber holte mit Zhou Guanyu P15 und mit Valtteri Bottas P18. Schlusslicht war erneut Williams. Albon hatte früh im Rennen einen Defekt am Fahrzeug und stellte sein Auto vorzeitig an der Box ab. Sargeant war als 17. immerhin vor Bottas und Alonso. Erste Punkte bleiben jedoch für Sauber und für Williams aus.
In 7 Tagen geht’s bereits weiter mit dem traditionsreichen Monaco GP.